Um Freude, Glück und auch Leid auszudrücken, wurde schon immer musiziert. Wann jedoch in Reichenbach zum ersten Mal eine Musikkapelle auftrat, wird anhand von Unterlagen wohl nicht mehr nachzuweisen sein.
1858
Zwei alte Schriftstücke, die von „den Musikanten dahier“ berichten, sind noch vorhanden:
Das meisterlose Benehmen etlicher Musikanten dahier betreffend, BESCHLUSS
§ 1 Der Kirchenmusikverein wird aufgelöst.
§ 2 Die Instrumente, welcher der Gemeinde gehören, werden denselben abgenommen, und ist jeder laut Sitzungsprotokoll vom 5. Juni 1858 für sein Instrument haftbar.
§ 3 Ohne besondere Erlaubnis des löbl. Bürgermeisteramtes darf hinführ an öffentlichen Plätzen und Localen keine Musik mehr gemacht werden. In einem weiteren
§ 4 steht die Begründung dafür: ... „damit nicht, wie es am Hl. Fronleichnamstag geschah, durch den Musikverein mehr Störung als Auferbauung entsteht.“ ad perpetuum rei memoriam
Der Stiftungsrat
Jegel, Pfarrer
Bürgermeister Rappenecker
Mathis Gür
Dominic Schrempp
Martin Kling
Zum Glück wurde im gleichen Jahr vom „STIFTUNGS-VORSTAND und Gemeinderat die Gründung eines Kirchenmusikvereins nebst Statuten eht.,“ beschlossen. Die einzelnen Paragraphen aufzuführen, möchte ich dem Leser
ersparen. Die Stichworte: „Gehorsam zu leisten, Auftritte an öffentlichen Orten und Localen nur mit Genehmigung des Bürgermeisters, resp. Gemeinderathes“, sind der damaligen Zeit zuzuordnen.
Es ist also bewiesen, dass der heutige Musikverein aus dem Kirchenmusikverein hervorgegangen ist.
Den alten Chroniken ist zu entnehmen, dass es vor allem der Duminikarli, der Giesentoni, der Schniederkarli und der Tränkle-Bott waren, die in den Zeiten des Entstehens der Musikkapelle „hier zu den fröhlichen Pläsiermeistern und anderen Hochzitsmusikanten“ zählten. Gar „zünftige Brüder“ sollen es gewesen sein, die mit Klarinette, Baß, Trompete, Flügelhorn und Pauke zum Tanz aufspielten.
1865
Von einer „Thalmusik“, die hin und wieder auch den Musikfreunden aus Lahr „was vorgeblasen“ habe, wird die Geburtsstunde der (weltlichen) Blasmusik in Reichenbach in späteren Chroniken beschrieben. Dies steht auch so in der Festschrift „90 Jahre Musikkapelle Reichenbach“ aus dem Jahre 1955. Die später erwähnte „PRO MUSIKA-Urkunde“ bestätigt dieses Gründungsdatum.
Damit ist gesichert: Der heutige Musikverein ist aus der Musikkapelle von 1865 hervorgegangen. Deshalb feiern wir das 150-jährige Bestehen im Jubiläumsjahr 2015.
1879
Die ersten Statuten des Musikvereins Reichenbach stammen aus diesem Jahr.
1895
Durch die im ganzen Schuttertal bekannte „Karle-Musik“ (Karl Bielmann, Karl Gür, Karl Herbstritt, Karl Schrempp und Dirigent Karl Bühler) wurde die Blasmusik auch weltlicher geprägt. Um der Musikkapelle eine wirtschaftlich solide Basis zu geben, wurde im selben Jahr der Musikverein gegründet. Der erste Vereinsdirigent war Kapellmeister Kornmeier aus Lahr. Mit 32 Musikern wurde angefangen.
1911
Schon früh nahm man mit Erfolg an „Preisspielen“ teil. Am 23. Mai 1911 fand in Reichenbach das letzte Oberbadische Verbandsmusikfest statt, an welchem sich 21 Musikkapellen beteiligten. In einer Verbandsschrift stand zu lesen, dass sich die Reichenbacher Musikkapelle „auf künstlerischem Gebiet rühmlich bemerkbar machte.“
Die vermutlich älteste Aufnahme der Musikkapelle.Entstanden um 1910 auf dem Lindenplatz im Rahmen einer Feuerwehrübung.
1914-1946
Während der beiden Weltkriege und dazwischen erklang, wie in allen Musikvereinen, wohl eher Marschmusik. Die verstummte bald und wurde leider von Trauermärschen abgelöst. Der Verein hatte viele Kriegstote zu beklagen. Im sauber geführten Kassenbuch fehlen Einträge der Jahre 1932 bis1947.
Musikkapelle Reichenbach 1931
1. Reihe: Alfons Schüssele, Josef Maier
2. Reihe: __, Karl Glatz, Albert Bühler, Dirigent Krüger, Vorstand Josef Pfaff, Emil Himmelsbach, Alfons Maier, Otto Schwörer, Karl Feißt
3. Reihe: Friedrich Ehret, Bernhard Himmelsbach, Karl Glatz, Karl Feger, __, Wilhelm Feißt, Hermann Feger, Albert Korn, Fritz Metzger, Franz Steiert
4. Reihe: __, __, __, __, __, __, __, Wilhelm Gehringer, Lorenz Rappenecker, __, __, Dion Wacker, August Bühler
5. Reihe: Alois Maier, Wilhelm Hug, __, Josef Geiselhardt, __, __, Fritz Ketterer
Foto: Oscar Lang, Hofphotograph, Lahr
1947
Erst nach Genehmigung durch die französische Besatzungsmacht wurde am 16. März 1947 die Wiedergründung des Musikvereins beschlossen. Außer den ehemaligen Musikanten erschienen viele interessierte Bürger, darunter eine große Anzahl Jugendlicher. Unter Vorsitz von
Otto Schwörer wurden dessen Stellvertreter Alois Rappenecker, Kassierer Albert Schwarzwälder und Schriftführer Josef Schüle gewählt. Beiräte waren: Alfons Herrmann, Karl Isenmann, Friedrich Ketterer und Fritz Ehret. Franz Xaver Bühler, der bereits von 1899 - 1928 Dirigent war, übernahm dieses Amt kommissarisch.
Jubiläumskapelle 1955
1. Reihe: Hermann Himmelsbach, Karl Feißt, Josef Maier, Alfons Maier, Erster Vorsitzender Wilhelm Hug, Festdirigent Alfred Möschle, Fritz Schwarzwälder, Zweiter Vorsitzender Karl Glatz, Alfons Schüssele, Bernhard Himmelsbach, Willi Zoch
2. Reihe: Friedrich Ketterer, Edwin Feißt, Klaus Glatz, Robert Spothelfer, Josef Fleig, Franz Steiert, Albert Schwarzwälder, Josef Metzger, Hermann Feger, Wilhelm Feißt, Alois Maier
3. Reihe: Hubert Wacker, Josef Vetter, Gerhard Geng, Herbert Eble, Josef Ohnemus, Wilhelm Gehringer, Karl Rappenecker, Josef Maier, Willi Glatz, Franz Höhne, Ewald Gür
4. Reihe: Günter Schüssele, Josef Ketterer, Karl Vetter, Wilhelm Schnee, Josef Messmer
5. Reihe. Meinrad Ohnemus, Albert Moog, Erwin Hetzinger, Rolf Müller
Foto: E. Eberth, Lahr
1955/1965
Im Vereinsregister des Lahrer Amtsgerichts wurde 1955 erstmalig die Satzung vom 3. Oktober 1954 eingetragen.
Festschrift aus dem Jahr 1955.
In Verbindung mit dem ersten Verbandsmusikfest-Nord des Oberbadischen Musikverbandes wurde unter Vorsitz von Wilhelm Hug, der seit 1951 die Vereins
führung inne hatte, das 90-jährige Jubiläum der Musikkapelle gefeiert. Beim 100-jährigen Bestehen im Jahr 1965 zeigte die Kapelle ihr Können. Der Leistungsstand konnte, trotz mehrfachem Dirigentenwechsel, erstaunlich hoch gehalten werden.
Mit der Musik-Union Killstett (Elsaß) wurden 1956 freundschaftliche Beziehungen aufgenommen. Von Herrn Bundespräsident Heinemann wurde für das 100-jährige Bestehen des Musikvereins (1965) am 22.11.1969 die
„PRO MUSIKA-Plakette“ verliehen.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums (1965) verlieh Bundespräsident Heinemann dem Musikverein Reichenbach die Pro Musica-Plakette (1969 rückwirkend).
Anfang der 60er-Jahre gab es bis ca. 1975 unter der Leitung von Josef Ketterer (Tenorhorn) und mit Assistenz von Karl Rappenecker (Horn) die sogenannte „Burekapell“, welche mit den Musikern Edwin Feißt (Klarinette/Flöte), Alfons Gruber (Posaune), Kurt Hertenstein und Hubert Wacker (Flügelhorn), Erwin Hetzinger (Schlagzeug), Bertold Maier (Bariton), Franz Meßmer (Tuba), Josef Metzger (Klarinette), Josef Rappenecker (Posaune) und Karl-Heinz Spothelfer (Trompete) zu verschiedenen Anlässen aufspielte.
1968
Aus dieser Zeit stammt die vom späteren Dirigenten Wolfgang Bast geschriebene Komposition „IMPROMPTU“, deren Uraufführung durch das Blasorchester erst Jahre danach stattfand. Hier verlässt der Komponist die üblichen 5 Notenlinien und verwendet die „Graphische Notation“, die er in seinem Vorwort als „präziser“ bezeichnet. Er erklärt seine Notenschrift: „Angenommen, ich wollte, dass ein kurzer Ton, so oft er erklingt, seine Tonhöhe wechselt, so stellt ein Punkt seine Wechselbarkeit in Bezug zur Tonhöhe präziser dar, als irgend ein herkömmlich notiertes C oder H usw.. Größe und Intensität der Zeichen sorgen für Dynamik.“ Die verschiedensten Zeichen wurden den Musikern erklärt und waren für diese eine große Herausforderung.
Ein Blick auf die Original-Komposition
„IMPROMTU“ zeigt dies deutlich.
1973
In diesem Jahr übernahm Herr Albert Moritz, der damalige Ortsvorsteher, den Vorsitz. Besonders zu erwähnen ist, dass auf seine Initiative hin zum 110-jährigen Jubiläum 1975 die Kapelle mit der „Original Schuttertäler Tracht“ ausgestattet wurde. Dies war zwar ein „finanzieller Kraftakt“, der letztendlich bis heute die Reichenbacher Musiker prägt und hervorhebt. In diesem Jahr spielte Sabine Rosenstengel (jetzt Gruber) als erste Frau in
der Kapelle mit. Heute liegt der Frauenanteil im Orchester bei rund 58%.
1975
Am 22. März 1975 wurde eine Neufassung der Satzung beschlossen.
1977 begann das große musikalische Wirken des Herrn Prof. Wolfgang Bast (Musikschullehrer) als langjähriger Dirigent bis 1999. Seine Begeisterung für die Musik übertrug sich auch auf die aktiven Musiker. Nicht zuletzt wurde unter seiner Stabführung an vielen Auftritten, auch im Ausland, teilgenommen. Besonders in Erinnerung blieben die Kontakte zu den Lahrer Partnerstädten Dole (Frankreich) und Belleville (Kanada). Obwohl jeweils nur eine große Abordnung des Musikvereines teilnehmen konnte, waren die Auftritte in der „Schuttertäler Tracht“ eine hervorragende musikalische Präsentation der Kultur des Lahrer Stadtteils. 1986 begann die Verbindung mit der Musikgesellschaft Reichenbach/Kandertal (Schweiz). Viele Reisen mit Auftritten wurden auf Anregung von Herrn Bast durchgeführt: 1978 und 1984 nach Dänemark und Hamburg, 1980 Berlin, 1981, 1984 und 1985 Ludweiler (Saarland). 1985 folgte der Kontakt mit dem Musikverein in Iggingen (bei Schwäbisch Gmünd).
Am 1. Januar 1986 trat der Verein der IG Musik der Stadt Lahr bei. Auftritte bei deren Jahres- oder Stadtparkkonzerten folgten in regelmäßigem Turnus mit den musiktreibenden Vereinen.
1988 gründete Hermann Oberle die Abteilung „Oberle-Krainer“, welche unter der musikalischen Leitung von Anette Tafler stand. Der Premieren-Auftritt war beim Feuerwehrfest in Reichenbach. Bei Vereinsaktivitäten, Firmen und anderen Vereinen gab es viele Auftritte. Die jungen Musiker/-innen waren mit Begeisterung dabei. Oft spielte auch eine „Abteilung“, in verschiedener Besetzung, bei besonderen Anlässen auf.
Oberle-Krainer beim Auftritt am 125-jährigen Jubiläum
Von links: Christian Hetzinger, Marina Oberle, Anette Tafler, Alexander Rothmann, Markus Gehringer, Christa Reithler, Hermann Oberle, Heike Tafler, Ralf Wiskow, Manuel Gruber, Christian Ketterer und Holger Depta.
Auf Vorschlag des 2. Vorsitzenden Edwin Feißt wurde 1987 das erste Lichterfest an der Hammerschmiede veranstaltet. Bis heute ist diese Veranstaltung durch den lobenswerten Einsatz der Mitglieder und der Teilnahme der gesamten Einwohnerschaft die wichtigste Einnahmequelle des Vereins! Ohne die zuvorkommende Unterstützung durch die Nachbarschaft wäre die Durchführung des Festes nicht denkbar. Dafür gebührt allen ein besonderes „Dankeschön!“
Eine Konzertreise führte 1993 nach Budapest und andere Orte in Ungarn.
In den 80er-Jahren wurde das für alle Teilnehmer unvergessliche „Sauessen“ im Giesen, auf der Lauenberg-Hütte und später auf dem Langenhard abgehalten. Da wurde samstagmorgens eine Sau (beim Bauern) frisch geschlachtet und verarbeitet. Mittags gab es Kesselfleisch und abends sowie am nächsten Mittag Schnitzel für alle. Viele Jugendliche haben dort unter Betreuung durch den Verein zum ersten Mal in einer Hütte übernachtet.
Durch strengere Hygieneauflagen musste diese liebgewordene Tradition Ende der 90er-Jahre eingestellt werden.
Die Probewochenenden der Kapelle, einschließlich der Zöglinge, auf dem Fehrenbacher Hof/Hofstetten, St. Benedikt/Nordrach, Oppenau-Ramsbach, Tennenbronn oder Bühl-Neusatzeck, vereinten Jung und Alt. Intensiv wurde musiziert,
die Kameradschaft kam dabei nicht zu kurz. Besonders erwähnenswert sind die „Bunten Samstagabende“, an denen sich auch die Vorstandschaft und einige Angehörige amüsierten.
1990
Musikkapelle Reichenbach 1990
1. Reihe: Timo Reitz, Günter Schüssele, Christian Hetzinger, Christian Ketterer, Berthold Bühler, Josef Metzger, Klaus Anton, Elvira Bohnert, Melanie Stapf, Annette Tafler, Sonja Wacker, Birgit Herr.
2. Reihe: Gerda Baum, Monika Tränkle, Claudia Hunte, Edwin Feißt, Martin Fehrenbach, Daniel Moser, Markus Gehringer, Roland Schüssele, Daniel Schüssele, Dirigent Wolfgang Bast.
3. Reihe: Franz Messmer, Hubert Wacker, Stefan Gehringer, Ewald Feißt, Daniel Feißt, Daniel Reithler, Heiko Fehrenbacher, Ralf Wiskow, Clemens Tränkle, Herbert Eble, Bernd Schüssele, John Eberlein.
4. Reihe: Josef Ketterer, Hermann Oberle, Clemens Schüssele, Markus Feißt, Gottfried Schwörer, Manuel Gruber, Alfons Gruber, Gerd Furtwängler, Alexander Rothmann, Benjamin Gruber.
In diesem Jahr fand das große Jubiläumsfest zum 125-jährigen Bestehen der Musikkapelle Reichenbach statt. Mit einem Konzert, an dem auch der weltbekannte Gitarrist Siegfried Behrend teilnahm, wurde das Festjahr begonnen.
Im Juli war auf dem Parkplatz bei der Geroldseckerhalle ein großes Festzelt aufgestellt, in welchem mit der Unterstützung der gesamten Gemeinde ein schönes Fest gefeiert wurde. Auftritte von „Show-Größen“ und Musikkapellen bereicherten das viertägige Programm. Den großen Festumzug, der nach dem im Zelt abgehaltenen Festgottesdienst stattfand, begleiteten viele Kapellen und Vereine aus nah und fern.
Ehrungen beim Festbankett
Von links: Vorsitzender Albert Moritz, Dirigent Wolf-gang Bast, Josef Metzger, Klaus Anton, Hubert Wacker,Josef Ketterer und Walter Roth.
1991
Die Teilnahme am Musikwettbewerb „Prager Winter“ brachte in diesem Jahr einen internationalen Erfolg, der 1992 mit der Verleihung der „Goldenen Musikmedaille“ der Stadt Lahr Anerkennung fand. Wegen des sehr erfolgreichen Wirkens wurde Herr Moritz 1991 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Jonny Stapf übernahm den Vorsitz, nachdem er ein Jahr als Beisitzer fungierte. Die übrige Vorstandschaft brachte auch weiterhin ihre Erfahrungen in den Verein ein. So konnte gemeinsam ein nahtloser Übergang geschafft werden. In den folgenden Jahren wurden nebst Erneuerung der Uniformen auch eine Verstärkeranlage, die noch heute ihren Dienst tut, angeschafft. Ebenso ein von den damaligen Ehrenmitgliedern gespendetes „Musiker-Zelt“ für das Lichterfest.
1994 wurde, bedingt durch Vorgaben der Behörden, eine neue Vereinssatzung erstellt und verabschiedet. Intern gab es erstmalig eine „Ehrungsordnung“ und ein „Merkblatt für die Jugendausbildung“.
An dieser Stelle sei erwähnt, wie wichtig es dem Verein ist, die Ausbildung des „Musikernachwuchses“ zu fördern.
1994 und 1995 war eine große Abteilung (mit Anhang) jeweils eine Woche zu Besuch auf der Kanaren-Insel Teneriffa, bei „Gastgeber“ Helmut Bast (Bruder des Dirigenten). Die Auftritte am Swimmingpool oder am Privatstrand, die sehr gute Verpflegung und die Ausflüge sind unvergessen!
Blasmusik unter Palmen - Teneriffa 1995.
Vorstand 1997
Vorne: Ulrike Wacker, Dirigent Wolfgang Bast, Edwin Feißt, Jonny Stapf, Monika Tränkle
Hinten: Helmut Herr, Bernd Hierlinger, Clemens Tränkle, Hermann Oberle, Clemens Schüssele, Ewald Feißt, Philipp Meßmer, Klaus Anton
Am 10. Lichterfest wurde 1997 auf Vorschlag des Rechners Ewald Feißt zum ersten Mal mit einem grandiosen Feuerwerk das stimmungsvolle Ambiente bei der Hammerschmiede ergänzt. Seither ist es der Höhepunkt, auf den alle mit: „aah“ und „ooh“ und Beifall reagieren.
Musikkapelle Reichenbach 1998
1. Reihe: Günter Schüssele, Gerd Furtwängler, Tobias Meßmer, Simon Thum, Markus Feißt, Josef Ketterer, Hermann Oberle, Bernd Hierlinger, Clemens Schüssele, Christian Hetzinger, Dirigent Wolfgang Bast, Erster Vorsitzender Jonny Stapf
2. Reihe: Edwin Feißt, Monika Tränkle, Beate Furtwängler, Martina Benz, Eva-Maria Feißt, Ulrike Wacker, Catherine Meßmer, Nicole Ehret, Sonja Wacker, Katrin Ehret, Claudia Schüssele, Anna-Lena Thum, Stephanie Flöß, Michael Herr, Martin Fehrenbach, Klaus Anton, Ewald Feißt.
3. Reihe: Sven Hertenstein, Simon Feißt, Andreas Wolk, Ralph Wiskow, Thomas Berger, Sven Lischka, Clemens Tränkle, Stefan Gehringer, Heiko Fehrenbacher, Daniel Feißt, Dominik Feißt, Markus Gehringer, Melanie Stapf, Christian Ketterer, Bernhard Fehrenbacher, Daniel Schüssele, Bernd Schüssele
Foto: Albert Schwarzwälder
Mit der Musikkapelle aus Geisenried (Allgäu) wurde durch Initiative von Dirigent Bast mit einem weiteren Musikverein Verbindung aufgenommen, die noch bis heute durch gegenseitige Besuche intensiv gepflegt wird. Höhepunkt war bisher die Teilnahme an der 100-Jahr-Feier der Musikkapelle Geisenried im Jahr 1998. Dort konnte sich Reichenbach auf dem Verbandsmusikfest mit der Kapelle unter Dirigent Ulf Schuster fachkundigem Publikum vorstellen und erhielt verdienten Beifall.
2001
Nachfolger des zum Ehrenvorsitzenden ernannten Jonny Stapf wurde der bisherige Beisitzer Hermann Ohnemus. Nachdem einige verdiente Vorstandsmitglieder ausgeschieden waren, gab es eine jüngere Vorstandschaft, die die neuen Aufgaben vorbildlich meisterte. Nicht zuletzt für die Verdienste im Musikverein erhielt 2001 der ausscheidende 2. Vorsitzende (weiterhin aktiver Musiker) Edwin Feißt von Herrn OB Wolfgang G. Müller die „Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg“ überreicht.
Diese Ehrung wurde 2009 auch den beiden langjährigen Aktiven und Vorstandsmitgliedern Ewald Feißt und Günter Schüssele zuteil.
Die erfolgreiche Jugendarbeit wurde erweitert (Musikalische Früherziehung, Flötengruppe und Jugendmusikkapelle). Voraussetzung zum Übergang in das Hauptorchester wurde der erfolgreiche Abschluss mit dem „Bronzenen Leistungsabzeichen“ des Deutschen Blasmusik-Verbandes. Eine besondere Herausforderung war die gemeinsame Jugendkapelle „HeiSeReKuh“ (Heiligenzell, Seelbach, Reichenbach und Kuhbach).
Die Reichenbacher und Kuhbacher Jugendlichen wurden von Stefanie Enders (Kuhbach) und Hermann Oberle (Reichenbach) dirigiert.
Musikkapelle Reichenbach 2005
1. Reihe: Angela Beck, Edwin Feißt, Sabrina Bucherer, Claudia Himmelsbach, Eva-Maria Feißt, Catherine Meßmer, Beate Furtwängler, Katrin Ehret, Stephanie Flöß, Franziska Ohnemus, Sabrina Kindle, Alfonso Ferrante, Elisabeth Meyer
2. Reihe: Dirigent Maximilian Fütterer, Günter Schüssele, Bernd Hierlinger, Hermann Oberle, Clemens Schüssele, Juliane Gruber, Monika Tränkle, Gerda Baum, Bernhard Fehrenbacher, Ulrike Wacker, Sonja Wacker, Claudia Schüssele, Marina Oberle, Erster Vorsitzender Hermann Ohnemus
3. Reihe: Markus Feißt, Stefan Krämer, Alfons Gruber, Patrick Kindle, Gerd Furtwängler, Bernd Schüssele, Dominik Feißt, Stefan Gehringer, Daniel Feißt, Christian Hügel, Markus Meyer, Markus GehringerFoto: Horst Fahrländer
Eine Abordnung der Kapelle unternahm 2007, zusammen mit der Reichenbacher Fasentzunft „Schergässler“ und Gastdirigent Wolgang Bast, im Auftrag der Stadt Lahr einen Besuch bei der Chrysanthemen-Partnerstadt Ningbo und der Weltstadt Schanghai/China. Die Eindrücke der Teilnehmer waren „grandios!“ Reichenbacher Musik war somit in der ganzen Welt – von Kanada bis China – zu hören.
2007 Ningbo China
Von links: Ewald Feißt, Wolfgang Bast, Jonny Stapf, Günter Schüssele
In Berlin wurde 2007 nach dem Besuch des Reichstagsgebäudes davor musiziert. Die „Warteschlangen“ belohnten den musikalischen Auftritt mit Beifall. Ein Konzert gab es auch auf dem Gendarmenmarkt.
Berlin 2007 - mit dabei die Schwarzwaldkinder Hannes und Fabienne
2011
Mit der Ernennung von Hermann Ohnemus zum Ehrenvorsitzenden als Dank für seinen 10-jährigen Vorsitz begann eine neue Ära in der Vereinsgeschichte. Zum ersten Mal bestand der Vorstand aus einem Team:
Andrea Hierlinger, Verwaltung/Präsentation; Katrin Ehret, Musikalischer Betrieb; Bernd Hierlinger, Organisation; Bernd Schüssele, Finanzen.
Damit war die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt, was in der Satzung vom 19. März 2011 beschlossen wurde. Aufgrund der immer stärker werdenden gesetzlichen Vorgaben hat sich diese Art der Vereinsführung bestens bewährt.
Mit dem Anbau an der Geroldseckerhalle durch die Vereinsgemeinschaft (unter „tatkräftiger Mitwirkung“ des Musikvereins) wurden die Proberäume erweitert. Ebenso der Küchentrakt. Durch die finanzielle Unterstützung der Stadt Lahr konnte der Ausbau 2012 beendet werden.
Beim Frühjahrskonzert 2013 konnte erstmals in der Vereinsgeschichte Edwin Feißt für 60 Jahre „Aktiver Musiker“ die Ehrung des Deutschen Blasmusikverbandes entgegennehmen.
Seit über 60 Jahren aktiv dabei - Edwin Feißt
Bei der Hauptversammlung 2014 konnte Andrea Hierlinger, nach einer erfolgreichen Spendenaktion dem Gremium mitteilen, dass fünf neue Instrumente gekauft werden konnten. Allen Spendern gilt unser Dank!
Im dörflichen Leben ist der Musikverein Reichenbach fest verankert. Ob bei kirchlichen oder weltlichen Veranstaltungen ist der Musikverein ein treuer Begleiter. Von Fastnacht bis zum „Hirtenamt“ wird öffentlich im Dorf musiziert. Jahres- und Kirchenkonzerte sind die musikalischen Herausforderungen der Dirigenten an die Kapelle. Bei Jubiläen der Reichenbacher Vereine werden diese unterstützt. Auftritte bei Gastvereinen sind selbstverständlich, genauso für die Stadt Lahr. Dies alles gelingt nur mit Ihrer freundlichen Unterstützung.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen die Tanzveranstaltungen an Fastnacht, bei denen die Geroldseckerhalle „fast aus allen Nähten platzte“. Dank der großen Teilnahme auch unserer kanadischen Freunde war der Rosenmontagsball eine wichtige Einnahmequelle für den Verein. Später wurde daraus der „Bayrische Abend“. Heute übernimmt der Musikverein, im Wechsel mit den Mitgliedern der Vereinsgemeinschaft, die wirtschaftliche Betreuung des Fastnachtsamstags-Balles.
An den übrigen Fastnachtstagen ist die Kapelle auch weiterhin – vom „Hemdglunker-Umzug“ bis zur „Fasentverbrennung“ – unermüdlich im Einsatz. Heutzutage können Sie in der närrischen Zeit einmal den „Kuhstall“ in der Schergass´ besuchen, um dieses „Flair“ zu genießen.
Die Fotos von Umzugs-Teilnahmen zeigen die „Verwandlungsfähigkeit“ der Musiker/-innen.